Erzählung: 7. Die Entdeckung des Dschungels und die Gründung von Tijara
Lange Zeit war nach dem Zwist der Elfen vergangen, aber noch immer gab
es Elfen, die sich wehmütig an die alten Verwandten erinnerten, die aus
Angst vor dem Krieg geflohen waren und über das Meer nach Süden gesegelt
waren. Einige junge Elfen hörten die alten Geschichten und beschlossen,
das grosse Abenteuer auf sich zu nehmen und die Verwandten zu suchen. Sie
wanderten nach Süden, bis sie am Meer angelangt waren.
Dort trafen sie einen erfahrenen Seefahrer, der sich dort in
einem kleinen Fischerdorf zur Ruhe gesetzt hatte. Angeblich war er ein
direkter Nachkomme von Pestur und hatte das Schiffsbauhandwerk von klein
auf gelernt. Die jungen Leute überredeten den alten Seebären so lange,
bis er ihnen half, ein grosses Schiff zu bauen, das sie sicher durch die
mächtigen Wellen des Ozeans bringen würde.
Als es sich herumsprach, dass
hier ein grosses Abenteuer zu erwarten war, schlossen sich auch abenteuerlustige
Gesellen aus vielen anderen Rassen an. Viele Menschen aus dem nahen Midas
und einige Hobbits waren mit von der Partie und sogar einige wenige Zwerge
überwanden ihre angeborene Furcht vor dem Wasser und wollten die Seereise
mitmachen.
Seit der Zeit von Pestur hatte sich die Seefahrt auf die bereits
bekannten Gebiete beschränkt, denn das Verschwinden von Pestur machten
den meisten Seeleuten soviel Angst, dass sie nicht in unbekannte Gebiete
fahren wollten.
Nach langer Bauzeit stach die Gruppe junger Abenteurer dann
endlich in See, mit besten Wünschen aller Fischer und Seeleute,
denn noch keiner von ihnen war je so weit südlich gereist, wie es jetzt
geplant war. Auf dem Weg nach Süden fanden sich nur kleine Inseln, die
fast alle unbewohnt waren, abgesehen von den Seevögeln.
Das Klima wurde
immer wärmer bis die Hitze die Matrosen richtig ins Schwitzen brachte.
Schon drängten einige zur Umkehr, denn sie fürchteten, bald über den
Rand der grossen Scheibe zu fallen. Doch mitten in einer Diskussion, ob
und wann man umkehren sollte, hörte man plötzlich den Ruf: "LAND IN SICHT!!!!!".
Da war alle Furcht vergessen und jeder betrachtete den schmalen grünen
Streifen, der sich im Süden abzeichnete.
Bald standen die ersten Abenteurer auf einem wunderbaren, weissen
Sandstrand, der von Palmen abgegrenzt wurde. Dahinter befand sich ein dichter
Urwald. Man beschloss, vorläufig hier einen Stützpunkt zu errichten,
von dem man die Gegend genauer erkunden könne. Schon kurze Zeit später
gab es einige Hütten und einen Steg, an dem das Schiff anlegen konnte.
Im dichten Dschungel fand man viele exotische Blumen, Bäume und andere
Pflanzen. Es gab auch wohlschmeckende Früchte, die die Mannschaft anfangs
gut ernährten. Manche Sträucher hatten Blüten, die zu scharfen Gewürzen
verarbeitet werden konnten, einige Bäume hatten solch edles Holz wie es
das sonst nirgendwo gab.
Wo aber die Pflanzenwelt so reichhaltig ist, kann
auch die Tierwelt nicht zurückstehen. Bunte Schmetterlinge und farbenprächtige
Vögel belebten die Lüfte und auch auf dem Boden wimmelte es von Leben.
Aber auch gefährliche Tiere gab es in grossen Mengen. Vor allem giftige
Schlange und grosse Echsen machten den Neuankömlingen das Leben schwer,
und Tiger und Jaguar waren wegen ihrer Angriffslust gefürchtet.
So viele neue und interessante Dinge gab es hier zu entdecken,
dass viele nie wieder von hier wegwollten. So wurde die Ansiedlung weiter
ausgebaut und schliesslich zu einer richtigen Stadt. Als das Expeditionsschiff
beladen mit herrlichen Früchten, scharfen Gewürzen, edlen Hölzern und
vielen Geschichten zurückkehrte, gab es sofort eine Menge Siedler, die
in dem neu entdeckten Land ihr Glück versuchen wollten. So wurde die kleine
Siedlung bald zu einer grossen Stadt. Die Bewohner gaben ihr den Namen
'Tijara'.
Alle hatten ob dieser vielen neuen Eindrücke den eigentlichen
Sinn der Entdeckungsfahrt vergessen - die Suche nach den verlorenen Elfensippen.
Ausgehend von Tijara wurden in alle Richtungen Wege durch den Dschungel
gelegt und alle waren überrascht, als sie plötzlich ein kleines Dorf
von Elfen entdeckten ( die sich selbst Dschungelelfen nannten). So war
die Suche nach den verschollenen Verwandten doch noch glücklich ausgegangen
und die Elfen waren wieder vereint (abgesehen von den verräterischen Dunkelelfen).
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